Das Aerifizieren ist eine wichtige Maßnahme in der Rasenpflege, die mehrmals im Jahr durchgeführt werden sollte. Die Anbaugeräte für Kompakttraktoren etwa von Wiedenmann bieten hierfür eine hervorragende Arbeitsqualität und Flächenleistung. Doch Vorsicht: Nicht jeder Zinken („Spoon“) ist geeignet. Worauf zu achten ist.
Führende Maschinenhersteller wie Wiedenmann bieten ein eigenes Sortiment an Werkzeugen wie Zinken und Messer an, die sie ausgiebig getestet und freigegeben haben. Sie raten davon ab, Fremdwerkzeuge in ihren Maschinen einzusetzen. Was steckt dahinter, Verkaufsinteresse oder technische Notwendigkeit?
– Herstellervorgabe beachten
Nach Auskunft von Wiedenmann sollten Gerätebetreiber tatsächlich nur die vom Hersteller freigegebenen Zinken verwenden. Hintergrund seien insbesondere die hohen Kräfte und Momente, die die Maschinen entwickeln. Diese können zu Verformungen sowohl der (ungeeigneten) Werkzeuge als auch des Werkzeugträgers der Maschine führen. Entsprechende Beobachtungen werden seit Jahren in der hauseigenen Reparaturwerkstatt gemacht. Sie waren der ausschlaggebende Grund für die Einführung des Originalteilesortiments, mit dem Wiedenmann die Maschinenbetreiber vor teuren Folgekosten schützen will. Verständlich, denn schon kleine Maßabweichungen und Unterschiede in der Befestigungsform können sich potenzieren und entsprechende Auswirkungen haben.
– Erhebliche Schäden
Häufig komme es vor, so Wiedenmann, dass sich die Fremdwerkzeuge im Träger verklemmen, sodass sie nicht mehr ohne Weiteres entfernt werden können. Ein typisches Schadensbild sei auch, dass diese die Aufnahmebohrung der Träger aufarbeiten – die Werkzeuge lockern sich dann oder halten gar nicht mehr. In beiden Fällen muss der Werkzeugträger ausgetauscht werden, was eine sehr teure Reparatur darstellt.
Grundsätzlich sollten die Betreiber auch keine Werkzeuge zwischen den Maschinentypen tauschen – also jeweils nur die vom Hersteller freigegebenen Zinken oder Messer in die Träger einsetzen. Grund dafür sind technische Parameter wie Arbeitsgeschwindigkeit und Arbeitstiefe der Maschinen. Diese erfordern geeignete Werkzeuge, zum Beispiel mit passender Materialqualität und Wandstärke.
– Hersteller beugt vor
Wiedenmann beugt dieser Gefahr durch sein modellabhängiges Zinkenprogramm vor. Der Einsatz von zu langen oder zu dicken Werkzeugen ist damit konstruktiv ausgeschlossen. Der daraus resultierende Verschleiß an Bolzen, Lagern, Anschlägen und anderen kritischen Bauteilen dürfte ohnehin nicht im Interesse des Gerätebetreibers liegen. Ein weiterer Faktor ist der Fahrerkomfort, der durch Vibrationen infolge des „unrunden“ Laufs beweglicher Teile beeinträchtigt werden kann. Schließlich wiegen auch die Aspekte Unfallverhütung und Gewährleistung schwer – hier sollte niemand ein Haftungsrisiko eingehen.